Relating: Verbinden – Verbinde Dich mit anderen

Sich mit anderen verbunden zu fühlen ist das Herzstück des Glücks – unseres eigenen und das der anderen.

Ob diese Verbindung zu unseren Partner:innen, Familien, Freund:innen, Arbeitskolleg:innen, Nachbar:innen oder anderen Menschen aus unseren sozialen Gemeinschaften bestehen – sie leisten einen Beitrag zu Glück und Resilienz. Daher ist es wichtig, Beziehungen zu anderen aufzubauen, aufrecht zu erhalten und sie zu stärken. 

Enge Beziehungen zu Familienmitgliedern oder Freund:innen zu haben, verschafft uns ein Gefühl von Liebe, Sinn, Unterstützung und steigert unser Selbstwertgefühl. Unsere größeren sozialen Netzwerke, wie zum Beispiel in der Schule oder bei der Arbeit, können uns ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Tatsächlich zeigen Studien, dass Menschen mit beständigen Beziehungen glücklicher und gesünder sind und sogar länger leben können.

Ein Netzwerk an sozialen Kontakten oder ein hohes Maß an sozialer Unterstützung zu haben, scheint sogar zu einer stärkeren Immunabwehr beizutragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken und geistigen Verfall im Alter zu reduzieren. 

Es gibt viel, was wir tun können, um unsere Beziehungen auszubauen, sie zu pflegen und sich innerhalb sozialer Gemeinschaften verbunden zu fühlen.

Enge Beziehungen sind wichtig

Unsere engsten Beziehungen sind grundsätzlich am wichtigsten für unsere Zufriedenheit. Ob zu Familienmitgliedern oder Freund:innen – Studien zeigen, dass es unser Wohlbefinden und unsere Resilienz fördert, wenn wir Menschen um uns haben, denen wir vertrauen, auf die wir uns verlassen können und die uns helfen uns wertvoll und geliebt fühlen lassen und uns ermutigen. Genauso, wie es unser Glückgefühl ankurbelt, kann es bedeuten, dass wir weniger anfällig für Depressionen oder andere Krankheiten werden und schneller regenerieren können.

Reflexion: Was hilft dir, eine enge Verbindung zu den Menschen aufzubauen und zu halten, die dir im Leben am meisten bedeuten?

Glück und Beziehungen – es funktioniert in beide Richtungen! 

Unsere Beziehungen zu anderen sind immer zweigleisig und es scheint, die Verbindung zwischen Glück und Beziehungen ist es ebenso. Nicht nur gute Beziehungen tragen zum Glück bei – auch glückliche Menschen neigen eher dazu, mehr und qualitativ intensivere Beziehungen zu führen. Es hat sich auch gezeigt, dass positive Emotionen und Verhaltensweisen ansteckend sind und sich in unseren sozialen Netzwerken ausbreiten – real und virtuell. Arbeit an unseren Beziehungen ist gut für unser Glück und Arbeit an unserer Zufriedenheit ist gut für unsere Beziehungen. Also ein Gewinn für alle Beteiligten! 

Reflexion: Auf welche Weise trägt die Sorge um Dein Wohlbefinden zur Qualität Deiner Beziehungen zu anderen bei? 

Reaktionsfähigkeit

Wir fühlen uns anderen nahe, wenn wir uns verstanden, wirksam und umsorgt fühlen. Dies hilft uns, uns gesehen und akzeptiert zu fühlen, so wie wir sind – mit unseren Stärken und Schwächen, Hoffnungen, Ängsten und Bedürfnissen. Außerdem, dass unsere Ansichten gehört werden, auch wenn unser Gegenüber nicht damit übereinstimmt. Sich umsorgt zu fühlen bedeutet, Wärme oder Zuneigung von anderen zu erhalten und die Sorge um unser Wohlbefinden. Umgekehrt fühlen sich andere sich uns nahe, wenn wir dasselbe für sie tun! 

Ein guter Anfang ist es, der anderen Person einfach unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wir konzentrieren uns auf sie und das, was sie uns mitteilen, anstatt halb auf unsere Handys und Bildschirme zu schauen oder darüber nachzudenken, was wir denken und sagen wollen. Wenn du zugehört hast, stellst du vielleicht sogar ein paar neugierige Fragen, um zu zeigen, dass du interessiert bist und um mehr über das innere Vorgehen deines Gegenübers zu erfahren.

Reflexion: Wie kannst Du Dich selbst daran erinnern, anderen wahrhaftig zuzuhören? 

Einsamkeit, Gesundheit und Glück

Ob du normalerweise introvertiert oder extravertiert bist, wir alle brauchen für unser Wohlbefinden das Gefühl, mit anderen verbunden zu sein. Der Mensch ist eine soziale Spezies und unser Gehirn ist für die Vernetzung mit anderen ausgelegt. Denk daran, wie gut es sich anfühlt, geliebt und umsorgt zu werden – und auf der anderen Seite wie ungern wir Verbindungen zu Menschen abbrechen und wie schmerzlich es sein kann, wenn wir es tun oder wenn wir uns von anderen ignoriert fühlen.

Das Gefühl von Einsamkeit ist ein Signal dafür, dass wir die Verbindung zu anderen benötigen. Ähnlich wie das Gefühl, durstig zu sein eine Aufforderung ist etwas zu trinken. Bei beidem kann es schädlich sein, wenn wir diesem Bedürfnis auf Dauer nicht nachkommen. Wenn wir uns über längere Zeit einsam fühlen, hat das nicht nur psychologische Auswirkungen, sondern kann sogar unsere physische Gesundheit gefährden. Wenn wir uns einsam fühlen, kann es schwierig sein, jemanden anzusprechen, aber es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um uns verbundener mit anderen zu fühlen. 

Reflexion: Welche Möglichkeiten hast Du, Dich mit anderen zu verbinden, wenn Du Dich einsam fühlst?

Finde Anschluss in einer Gemeinschaft

Auch wenn sie weniger intensiv sind als unsere engen Beziehungen, so sind unsere Verbindungen zu größeren Gemeinschaften ebenso wichtig für unser Glück und unser Wohlbefinden. Dazu gehören Menschen in der Nachbarschaft, bei der Arbeit, in der Schule oder andere Interessengemeinschaften (wie ein örtlicher Chor, ein Sportverein oder eine Gartengruppe). Diverse soziale Verbindungen zu haben, sagt vorher, wie lange wir leben und wirkt sich sogar darauf aus, wie resistent wir gegen Erkältungen sind. Diese breiteren sozialen Netzwerke können ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln und beeinflussen, wie sicher und geborgen wir uns fühlen (World Happiness Report).

Reflexion: Was ist eine kleine Maßnahme, die du ergreifen kannst, um Dich mehr in Deiner Gemeinde zu vernetzen?

Nimm die Stärken der anderen wahr

Es kann sehr einfach sein, Dinge zu bemerken, die an anderen anders sind, die wir nicht mögen oder die beängstigend auf uns wirken. Doch wir sind alle menschliche Wesen und teilen damit alle dieselben Grundbedürfnisse – selbst wenn es nach Außen hin manchmal nicht so scheint. Daher ist jede:r auch ein Mix aus Stärken und schwächeren Bereichen. Recherchen zeigen, dass unsere Interaktionen mit ihnen positiver und konstruktiver sind, wenn wir uns auf die Stärken der anderen fokussieren. 

Reflexion: Finde an jedem, mit dem du interagierst etwas Positives oder etwas, was ihr gemeinsam habt. 

Jede kleine Maßnahme zählt

Verbindungen zu lokalen Gemeinschaften aufzubauen leistet nicht nur einen Beitrag zu unserem eigenen Glück, sondern ermöglicht es auch, dass Gemeinschaften aufblühen. Die Grundlage für glücklichere Gemeinschaften sind die unendlichen, kleinen Verhaltensweisen und Interaktionen, die täglich stattfinden. Wir können also dazu beitragen, glücklichere Gemeinschaften aufzubauen, indem wir uns über die Auswirkungen unseres Verhaltens auf jene um uns herum bewusst sind. Es kann so einfach sein: ein freundliches Lächeln, ein nettes „Hallo“ an einen Menschen, den wir kennen, eine helfende Hand oder ein Blick auf eine:n ältere:n Nachbar:in. 

Reflexion: Welche (kleine) Maßnahme kannst du ergreifen, um zum Glück anderer in der Gruppe beizutragen?

Quellen: https://actionforhappiness.org/10-keys/relating (frei übersetzt)

1 Kommentar zu „Relating: Verbinden – Verbinde Dich mit anderen“

  1. Hallo Ihr Lieben,

    das alles liest sich gut.
    Doch ich für meinen Teil kann nicht Allem zustimmen.
    Ich denke, dass ich zwischenmenschlich viel probiert, angeboten und getan habe.
    Wertschätzung erfuhr ich eher weniger. Das muss auch nicht immer so sein, gleichwohl ich mich nicht fremd und unwohl fühlen möchte.
    Ich bin nicht der Vereins- oder Kneipentyp.
    Ich bringe Menschen ehrliches Interesse und ggf. Hilfsbereitschaft entgegen, erfahre jedoch oft, dass vielfach nur genommen wird und kein ehrliches gegenseitiges Interesse für einen guten Kontakt da ist. Solange man die Interessen des Anderen bedient ist es gut und wenn nicht (mehr) …. dann hat es sich erledigt.
    Das macht kein gutes Gefühl und ich bin inzwischen erfreut über zufällige Begegnungen, die manchmal sehr schön sein können, jedoch nicht von Dauer sind.
    Fazit: Im Außen eine Erfüllung und Bestätigung zu finden ist eine unsichere Sache und ich verlasse mich vielfach nur noch auf mich selbst. Es sind individuelle Erfahrungen, die den Menschen formen. Daher im
    Ergebnis nicht generell falsch oder richtig und schon gar nicht von Anderen so zu bewerten.
    Übrigens: Erkältungen sind wichtig, damit das Immunsystem trainiert wird.
    „Wer krank wird ist selbst Schuld!“ Eine Behauptung, die ich immer mal wieder höre. Mitnichten!

    Liebe Grüße

    Heike

    Viele Grüße

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