WIE UNS POSITIVE PSYCHOLOGIE IN DER PANDEMIE HILFT
In den letzten Wochen haben wir dir bereits einige Themen aus der Positiven Psychologie vorgestellt, die sich laut einer kürzlich erschienenen wissenschaftlichen Studie besonders stark auf unsere mentale Gesundheit auswirken. Heute schließen wir die Themenreihe mit den Themen „Positive vertrauensvolle Beziehungen“ und „Qualitative Verbundenheit mit anderen“ ab.
POSITIVE VERTRAUENSVOLLE BEZIEHUNGEN & QUALITATIVE VERBUNDENHEIT MIT ANDEREN
„Im Grunde genommen sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“. Dieses Zitat von Wilhelm von Humboldt unterstreicht das existentielle menschliche Bedürfnis nach Verbundenheit und Zugehörigkeit mit anderen Menschen. Wir alle brauchen andere Menschen – sie bereichern unser Leben, helfen uns, wenn wir niedergeschlagen sind. Mit vertrauten Menschen an unserer Seite werden Probleme als weniger bedrohlich empfunden. Gute Beziehungen sagen sogar ein längeres Leben voraus.
Wir leben in einer Zeit, in der wir vor vielen neuen Herausforderungen stehen und die Unterstützung und Nähe anderer Menschen ganz besonders brauchen. Doch gerade jetzt müssen wir uns an eine neue Realität gewöhnen.
Unsere Beziehungen verändern sich stark. Zum einen erleben wir eine unfreiwillige räumliche Distanz zu unseren Freunden und Kollegen. Zum anderen ist es aber auch eine Tatsache, dass unsere unmittelbare „Familie“ (einschließlich platonischer Mitbewohner) nun tagaus, tagein die primäre und manchmal einzige Quelle unserer persönlichen sozialen Beziehungen ist.
Dies wirft einige Fragen auf:
-Wie können wir verhindern, dass unsere Beziehungen nicht zu einem weiteren Stressauslöser werden (neben der Bedrohung durch das Virus selbst)?
-Wie können wir mit Menschen in enger Verbindung bleiben, die wir nicht persönlich treffen können?
-Wie können wir das Beste aus der Zeit auf engem Raum mit den Menschen machen, die uns täglich umgeben?
Die Pandemie bringt viele zwischenmenschlich Herausforderungen mit sich. Daher ist es gut zu wissen, dass schon kleine positive Momente mit anderen Menschen dazu beitragen können, besser durch die Krise zu kommen. Die Positive Psychologie forscht schon seit Jahren zu diesem Thema.
Viele Freizeitaktivitäten sind momentan nicht oder nur online möglich. Wie wäre es, die gewonnene Zeit zu nutzen, um die Verbindungen zu anderen Menschen wieder aufleben zu lassen, zu stärken oder um neue Menschen kennenzulernen?
Im Folgenden findest du 8 praktische Vorschläge für vertrauensvolle Beziehungen und mehr Verbundenheit:
1. Zeige Dankbarkeit. Dankbarkeit schafft Nähe und stärkt die zwischenmenschliche Verbindung. Dankbare Menschen geben materiellen Dingen weniger Gewicht. Mit Dankbarkeit sendest du positive Energie aus und machst nicht nur dich selbst, sondern auch andere glücklich.
2. Plane aktiv positive Erlebnisse und fördere dadurch positive Emotionen. Möglich wäre beispielsweise eine gemeinsame Lachyoga – Session oder ein gemeinsames Online – Erlebnis (bei Action for Happiness findest du vielfältige Angebote, wie z.B. den Onlinekurs „Erkunde, was zählt“, das Online-Happy Café sowie weitere, kostenlose Aktionen im Wochenkalender).
3. Mache mehr Komplimente. Du kannst zum Beispiel jemand wissen lassen, wie sehr du seine Art und Weise bewunderst, mit diesen schwierigen Zeiten zurechtzukommen.
4. Nutze jeden noch so kleinen Moment persönlicher Interaktion, um das Gefühl von Verbundenheit zu stärken. Lächele die Kassiererin im Supermarkt trotz Maske an, grüße andere Spaziergänger, nicke Menschen aufmunternd zu. Damit gibst du anderen Menschen das Gefühl, sie zu sehen und sie wertzuschätzen.
5. Übe dich in Freundlichkeit. Freundlich zu sein, zahlt sich aus: Menschen sind glücklicher, wenn sie anderen statt sich selbst etwas Gutes tun. Verteile “random acts of kindness”, das sind kleine gute Taten, die du wie zufällig verteilst- und zwar ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass diese kleinen Gesten der Aufmerksamkeit die Zufriedenheit deutlich steigern. Und das nicht nur bei dem Beschenkten, sondern auch bei dem, der schenkt.
6. Zeige dich in Gesprächen aufrichtig neugierig und interessiert an dem, was dein Gegenüber bewegt. Höre achtsam zu, lass den Anderen ausreden, stelle Fragen. Wiederhole das Gesprochene oder fasse es in eigene Worte. Suche sanfte Klärung, wenn die Bedeutung dessen nicht klar ist, was der andere gesagt hat.
7. Sei mit deiner Aufmerksamkeit 100%ig bei deinem Gesprächspartner, schalte Störquellen wie Handys ab. Fokussiere deine Aufmerksamkeit voll auf die unmittelbare Interaktion mit der anderen Person.
8. Zeige dich selbst verletzlich. In dem du selbst offen bist und über deine Gefühle sprichst, öffnest du deinem Gesprächspartner die Tür, dies ebenfalls zu tun. Es braucht Mut, die eigene Rüstung abzulegen, die innere Maske fallen zu lassen. Es zu tun lohnt sich, denn es ist der erste Schritt zu wirklicher Nähe.
Diese schwierigen Zeiten erfordern, dass wir uns um die Qualität unserer Verbindungen ganz besonders gut kümmern und die Menschen um uns herum nicht als selbstverständlich ansehen.
Psychologen haben gezeigt, dass enge menschliche Verbundenheit mit einer Pufferung gegen depressive und Krankheitssymptome einhergeht und gleichzeitig die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden stärkt.
Wenn du Lust hast, in den Austausch über positive Strategien in der Pandemie zu kommen, dann bist du herzlich eingeladen, an unserem Online-Happy Café oder einem unserer achtwöchigen Online-Kurse “Erkunde, was zählt” teilzunehmen, uns freitags zwischen 19 und 20 Uhr in der Glückshotline anzurufen, oder dich einfach täglich durch unseren Monatskalender inspirieren zu lassen. Wir freuen uns auf dich! Und wünschen dir eine schöne Woche…
Jasmin und dein Action for Happiness-Team